Archiv für den Monat: März 2016

Neuigkeit 05.03.2016

Heute wurde in der Siegener Zeitung in dem Artikel „Wiese oder Geschäftshaus“ u.a. über unsere  Pressemitteilung berichtet.
Wir freuen uns, daß die derzeitigen Mieter des Objektes ihren Mietvertrag in den Gebäuden erfüllen wollen. Damit sind für die Stadt jetzt schon wesentliche Voraussetzungen für eine rentierliche Zwischennutzung der Immobilie gegeben.
Nach der doch sehr beschwerlichen Bauzeit zur Öffnung der Sieg finden die Bedenken der Mieter unser vollstes Verständnis. Beide Optionen, Geschäftshaus oder Grünanlage, stellen schließlich eine weitere Verunsicherung dar. Die Bahnhofsarkaden GmbH (Sparkasse, Quast, Runkel)  hat sich bisher noch nicht öffentlich geäußert, ob die bestehenden Mietverhältnisse in ihrem Konzept fortgeführt werden sollten.
Die Mietverträge sind nach den Berichterstattungen für weitere 8 Jahre ausgelegt. Dies spricht gegen eine Einbeziehung der  Grünanlage Herrengarten in die Landesgartenschau. Das sollte dem langfristig wertvolleren Ziel einer Grünanlage aber nicht im Wege stehen. Bitte lesen Sie dazu unsere Gedanken in der Pressemitteilung:

Pressemitteilung vom 01.03.2016
Die derzeitige Diskussion über das Grundstück am Herrengarten bewegt die Menschen in Siegen stark. Wir freuen uns über das große Interesse der Öffentlichkeit und der Medien.
Nach dem Beschluss vom 18.02.16 wird die Stadt Siegen prüfen, ob das von der Sparkasse angebotene Grundstück gekauft werden kann und ob eine Grünanlage Herrengarten realisierbar ist.

Wir sind der Überzeugung, dass die Stadt Siegen das Objekt kaufen und zunächst einer Zwischennutzung zuführen sollte. Diese Zwischennutzung sollte Zins und Tilgung des Erwerbs decken. In der darauf folgenden Zeit muß dann nach Konzepten und Finanzierungsmöglichkeiten für eine Grünanlage gesucht werden. Hier ist Querdenken ausdrücklich gewünscht.

Schritt 1– Erwerb des Grundstücks
Um den ersten Schritt zum Erwerb der Immobilie zu ermöglichen, möchten wir der Stadtverwaltung bei ihren Analysen und Berechnungen helfen. Eine erste Voraussetzung zum Grundstückskauf ist eine rentierliche Zwischennutzung.
Wir rufen hiermit die Öffentlichkeit auf, Vorschläge zu machen, wie das Objekt für diese Zeit genutzt werden kann. Bitte senden die uns Ihre Ideen und vielleicht sogar konkrete Vorschläge an info–ad–aktionsbuendnis-herrengarten.de
Dazu sucht das Aktionsbündnis noch Unterstützung bei der Aufstellung einer öffentlich nachvollziehbaren und ggf. belastbaren Rentabilitäts-Berechnung der Zwischennutzung.

Schritt 2- Planung und Realisierung einer Grünanlage Herrengarten
Eine Grünanlage ist kein Renditeobjekt und kostet deshalb bei Erstellung und Unterhalt Geld. Deshalb muss sich das Interesse zuerst auf die Finanzierung der Planung und der Realisierung konzentrieren.

Hierzu haben wir folgende Gedanken:

  • Aktuell sollen, so die Stadtverwaltung Siegen, keine öffentlichen Fördermittel verfügbar sein. Die Stadt Siegen will aber hier nochmals tätig werden.
  • Ein Café oder Biergarten im Herrengarten könnte nach Abriss der Gebäude zur Unterhaltung einer Grünanlage beitragen.
  • Wir schlagen die Gründung einer Stiftung „Grünanlage Herrengarten“ vor.
    Diese Stiftung könnte beispielsweise über Crowdfunding finanziell ausgestattet werden. Zudem könnten Sparkasse und Bauunternehmen in sozialer Verantwortung zum Projekt  Grünanlage Herrengarten beitragen.
  • Wir werden von uns aus prüfen, ob Fördermittel eingeworben werden können.

Es ist nicht davon auszugehen, dass Gelder für den Herrengarten durch eine Landesgartenschau akquiriert werden können – sicher ist allerdings, dass eine Landesgartenschau ohne Einbeziehung des Herrengartens in Siegen nicht stattfinden wird! Ein derart achtloser Umgang mit der eigenen Stadtgeschichte kann nicht mit der begehrten Ausstellung belohnt werden. Fürst Johann Moritz hat die Gestaltung von Parkanlagen internationaler Adelshöfe u. a. Versailles sichtbar beeinflußt. Fürst Wilhelm Moritz, sein Neffe und Adoptivsohn, hat den Herrengarten wahrscheinlich nach den Plänen des Adoptivvaters bauen lassen . Diese historische Komponente kann der tragende Gedanke sein, warum die Stadt Siegen für den Zuschlag für eine Landsgartenschau prädestiniert ist! „

Neuigkeit 01.03.2016

Am 01.03.2016 wurde in der Westfälischen Rundschau eine Pressemitteilung des BUND Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz veröffentlicht. Diese Pressemitteilung haben wir ebenfalls erhalten und veröffentlichen diese hier ohne Kürzung.

Pressemitteilung

„Zum Leben am Fluss und der damit verbundenen Neugestaltung des Uferbereichs der Sieg sollten auch der Rückbau und die Wiederherstellung der Parkanlage Herrengarten in Anlehnung an die Historie dieses kleinen Quartiers gehören“, heißt es in der Stellungnahme der BUND-Kreisgruppe.

Dort einen neuen Frei- und Aufenthaltsraum zu schaffen – im Anschluss an das  neu gestaltete Siegufer – ermögliche wieder Naturerfahrungen, zentral gelegen mitten in der Unterstadt und bilde damit quasi einen  Gegenpol zur städtischen Betriebsamkeit in diesem Umfeld.

Die Pflanzung von heimischen Gehölzen und das Anlegen von Beeten mit z.B. Wiesen-Blütenpflanzen würden dazu beitragen, dass auch heimische Tierarten wie z.B. Schmetterlinge und Singvögel dort wieder Lebensraum finden und damit eine ökologische Bedeutung auch im Hinblick auf die Weiterentwicklung der innerstädtischen Artenvielfalt bekommen.
Die BUND-Kreisgruppe werde dazu auch einen Beitrag leisten und für die Parkanlage einen Baum spenden.
Durch den Abbau des bestehenden Gebäudes und das Aufbrechen der Versiegelung könne eine grüne Oase entstehen, die nicht nur vor Lärm, Hitze und starker Sonneneinstrahlung schützt und auch Bedeutung für den Luftaustausch hat, sondern auch für das physische und psychische Wohlbefinden der Menschen sorgt -„unentgeltliche Wellness“ für Körper und Seele.

Die Kreisgruppe befürwortet die zentrale Leitlinie des Innerstädtischen Grünflächenkonzeptes, Grünstrukturen miteinander als Band zwischen grünen Flächen in alle Quartiere der Stadt hinein zu vernetzen.
Die Entwicklung und Gestaltung einer Parkanlage Herrengarten hätte, im Zusammenspiel mit einer weitgehend durchgängigen Sieguferpromenande von Niederschelden bis Geisweid eine besondere Bedeutung für die „grüne Vernetzung“ und den Biotopverbund entlang der Sieg und im unmittelbaren Bereich um den Herrengarten für Fußgänger und Naherholung.

Die Tür für diese Entwicklung sei glücklicherweise jetzt offen, so dass zum aktuellen Teileigentum der Stadt mit Hilfe von Sparkasse, Quast und Runkel das gesamte Areal an die Stadt zurückgeführt werden könne. So würde die Sparkasse ihrer Verpflichtung zum Allgemeinwohl für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt nachkommen können.

Jetzt heiße es Zeit zu gewinnen, besonnen und mit klugem Weitblick dieses Projekt anzugehen und zu prüfen, wie die Finanzierbarkeit möglich wäre evtl. durch eine Stiftung, vielleicht doch durch Landesförderung, aber letztendlich vielleicht auch erst, wenn die Stadt Siegen den Zuschlag für die Durchführung einer Landesgartenschau bekomme.

Bei all diesen Planungsschritten muss selbstverständlich die Bürgerschaft informiert und eingebunden sein. Hier muss die einmalige Chance für einen Bürgerpark Herrengarten Wirklichkeit werden und es darf nicht bei Lippenbekentnissen bleiben.

i.A. Bärbel Gelling (Kreissprecherin der BUND-KG Si/Wi)